Warum Beratung für Männer?
Die Ansprüche an Männer in der heutigen Zeit sind vielfältig und komplex. Die verschiedenen Rollenanforderungen sind für viele eine Überforderung. Männer sollen emotional offen und verständnisvoll sein und gleichzeitig stark und „männlich“. Sie sollen die Familie ernähren, versorgen und beschützen. Sie sollen beruflich erfolgreich sein, gleichzeitig aktiv am Familienleben teilnehmen und als liebevolle und fürsorgliche Väter ihren Erziehungsteil leisten.
Männer haben von klein auf gelernt ihre Gefühle wie z. B. Angst, Hilflosigkeit, ihre Trauer oder Unsicherheit für sich zu behalten. Männer sollen nicht weinen, sie sollen keinen Schmerz kennen und natürlich immer stark sein. Der Erziehung und dem Rollenbild geschuldet, herrscht noch immer die Devise vor: Wer mit seinen Problemen als Mann nicht alleine zurechtkommt, ist ein Versager und kein richtiger Mann. Dieses systematische Unterdrücken der eigenen Gefühle funktioniert leider meistens viel zu lange.
Wird der Mann dann aber von einer Lebenskrise erschüttert, dann fehlt es ihm häufig an angemessenen Bewältigungsstrategien. Aufgrund der oft typisch männlichen Sozialisation, fällt es Männern oft schwer, sich Probleme einzugestehen und sich Hilfe zu suchen.
Die Folgen: Männer machen Dinge mit sich selbst aus und kompensieren Probleme oft durch gefährdendes Verhalten wie z. B. Alkohol- und Drogenmissbrauch (1/3 Frauen vs. 2/3 Männer). Obdachlosigkeit (über 80% Männer), Straffälligkeit (94 % Männer in deutschen Gefängnissen) und Gewalt (ca. 80 % der häuslichen Gewalt geht von Männern aus), sind weitere typisch männliche Auswirkungen. Des Weiteren entfallen mehr als 75% der Suizide auf Männer.
Aber nur, wenn Männer ihre Gefühle kennen, können sie sich mit ihnen auseinandersetzen, sie reflektieren und so Krisen bewältigen. Männerberatung möchte Männern helfen, in Kontakt zu Ihren Gefühlen zu kommen und sich so eigene Lösungen zu erarbeiten.